Frontotemporale Demenz – FTD

Unter dem Begriff Demenz verbergen sich viele unterschiedliche Formen der Demenz. Die häufigste und bekannteste ist die Alzheimer Demenz, über die wir im letzten Newsletter informiert haben.

Heute geht es um die seltene Frontotemporale Demenz – kurz FTD oder auch Pick-Krankheit (Morbus Pick) genannt.

Der Prager Neurologe Arnold Pick beschrieb 1892 seine Entdeckung nach einer Obduktion eines Verstorbenen. Er stellte einen Gewebsschwund im Stirn- und Schläfengehirnlappen fest. In dieser Region werden unter anderem Emotionen und Sozialverhalten kontrolliert.

Symptome wie Veränderungen der Persönlichkeit und des zwischenmenschlichen Verhaltens, Teilnahmslosigkeit, Reizbarkeit, Taktlosigkeit, Aggression und Enthemmung beginnen durchschnittlich zwischen dem 50. Und 60. Lebensjahr, manchmal leider auch deutlich früher. Die Erkrankung wird von den Angehörigen zunächst nicht als Demenz oder Krankheit wahrgenommen. Man ärgert sich über schlechtes Verhalten des Betroffenen und oft wird erst eine medizinische Diagnostik angestrebt, wenn weitere Beschwerden auftreten wie typische Sprachstörungen im Sinne von Wortfindungsstörungen und Benennungsstörungen. Erst spät im weiteren Verlauf kommt es zur Beeinträchtigung des Gedächtnisses wie typischerweise bei der Alzheimer-Demenz vorliegt.

Menschen mit FTD zeigen kaum Krankheitseinsicht, das macht das Zusammenleben für Angehörige so schwierig.

Der Arzt stellt die Diagnose auf Basis von Symptomen, neurologischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren. In den Gehirnzellen befindet sich eine ungewöhnliche Menge oder Art eines Proteins, das Tau genannt wird.

Frontotemporale Demenzen treten tendenziell familiär gehäuft auf. Etwa die Hälfte der Fälle ist ererbt.

Eine Heilung gibt ist bisher nicht, in der Therapie geht es um die Linderung der Symptome.